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In den vergangenen Jahren hat man sich immer mehr Techniken ausgedacht, um Energie zu gewinnen. Auch Naturkräfte müssen herhalten - Sonne, Wind und Wasser. Selbst der Mond wird als Energielieferant eingesetzt. Denn er ist ja für Ebbe und Flut verantwortlich. Seine Anziehungskraft lässt das Wasser der Meere steigen und fallen. Das nützen die sogenannten Gezeitenkraftwerke aus.
Die bestehen aus einem Damm, der quer durch eine Meeresbucht gebaut wird, und einer Reihe von Turbinen. Wenn das Wasser bei Flut in die Bucht strömt, wird es durch die Turbinen geleitet und erzeugt Strom. Wenn das Wasser bei Ebbe zurückfließt, geschieht dasselbe - nur in der anderen Richtung. Auch die Turbinen drehen sich dann andersherum.
Solch ein Gezeitenkraftwerk lohnt sich aber nicht überall. Der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser, der Tidenhub, muss mindestens fünf Meter betragen. Die Ostsee oder das Mittelmeer kommen deshalb nicht in Frage; der Tidenhub ist dort nur ganz gering. Auch in der Nordsee ist er mit allenfalls drei Metern nicht groß genug. Doch an der französischen Atlantikküste beträgt der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser manchmal 14 Meter. Dort, an der Mündung der Rance bei St Malo, wurde 1967 auch das erste Gezeitenkraftwerk in Betrieb genommen.