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Jahreszahlen auf Gebäuden oder in alten Büchern, oft auch andere Angaben aus alter und neuer Zeit, sind in römischen Zahlen geschrieben. Dieses Zahlensystem wurde jahrhundertelang benutzt. Von eins bis vier machte man entsprechend viele Striche.
Die Fünf aber, die in der römischen Zahlenschrift V geschrieben wird, bedeutet nichts anderes als ein Bündel von vier Strichen mit einem Diagonalstrich drüber. Genauso malt es heute noch der Kellner in der Wirtschaft auf den Bierdeckel, wenn einer sein fünftes Bier bekommt. Die Zahl Zehn, die man dann X schrieb, besteht aus zwei aufeinandergesetzten V. Für die Zahl Fünfzig setzten die Römer ein L, für Hundert ein C und für Fünfhundert ein D. Für Tausend erfand man ein Zeichen, das ursprünglich aussah wie ein Schmetterling oder ein seltsames M.
Kluge Leute werden Euch vielleicht sagen, dass C eine Abkürzung für "centum", also "Hundert" sei, während das komische Tausender-Zeichen ein M sei und "mille" (tausend) heißen soll. Lasst Euch das nicht weismachen - diese Erklärung wurde im Mittelalter erfunden. Genauso, wie man erst im Mittelalter IV für die Zahl Vier und IX für die Zahl Neun schrieb. Die alten Römer hielten es mit IIII und VIIII.
Die römische Zahlenschrift ist ganz lustig, wenn man lediglich zählen will. Aber versucht einmal, zwei solcher Zahlen zu addieren oder gar zu multiplizieren!
Wisst Ihr übrigens, was die alte römische Zahlenschrift für jede komplizierte Rechnung ungeeignet macht ? Ihr fehlt die Null! Die wurde nämlich erst im 6. Jahrhundert n. Chr. erfunden. Als sie (zusammen mit der indischen Zahlenschrift, die von 1 bis 9 reichte) nach Europa kam, hieß die Null arabisch "Cifra". Daher kommt unser Name "Ziffer".
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