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Schön wäre es, in ganz kurzer Zeit viel zu lernen. Dann bliebe viel freie Zeit übrig.
Kann man lernen, wie man besonders schnell lernt? Eigentlich nicht. Man kann nur lernen, wie man am besten nicht lernt. Zum Beispiel nach dem Essen.
Pål Berge, Reading old Norse, CC BY 2.0
"Ein voller Bauch studiert nicht gern" sagt ein alter Spruch, und das stimmt. Nach dem Essen ist der Körper mit dem Verdauen beschäftigt und der Geist läuft nur auf halber Kraft. Es bringt auch nicht viel, wenn man sich nach einem spannenden Fernsehkrimi an die Vokabeln macht. Das Gehirn ist dann für Lernprozesse nicht gelassen genug.
Ebenso ist es die reine Zeitverschwendung, aufgeregt oder verärgert zu büffeln. Da ist es klüger, eine Pause einzulegen und irgendwas zu tun, das gerade Spaß macht.
Daraus folgt: Wer erst kurz vor einem Test zu lernen beginnt und dann Angst hat, nicht genügend zu schaffen — er macht es falsch. Aber auch ohne Angst ist diese Methode der "Saisonarbeiter" nicht sehr nützlich: Wer drei Tage hintereinander nur Mathe büffelt, hat trotz des großen Aufwandes nur begrenzte Erfolge. Man muss abwechseln.
Gleichartige Lernvorgänge hemmen einander. Wer soeben eine Seite englische Wörter gelernt hat und danach dieselbe Menge Französisch, stellt schnell fest, dass die erste Portion nicht mehr sitzt. Es ist besser, sich im Wechsel eine Sprache und eine Naturwissenschaft vorzunehmen — also möglichst unterschiedliche Stoffe hintereinanderzuschalten.
Außerdem gibt es die Erscheinung, dass man einen alten Stoff, der gut beherrscht wurde, wieder vergisst, nachdem neues Material dazugekommen ist. So geht es einem zum Beispiel, wenn man erst am Morgen oder in der Pause kurz vor der Klassenarbeit in die Bücher guckt, um noch etwas Neues hinzuzunehmen. Da folgt dann oft der Zustand, dass man vor den Fragen sitzt und nur noch ein großes schwarzes Loch im Kopf hat.
Dem kann man entgehen, wenn man rechtzeitig plant, den Lernstoff gut verteilt — und zur Zeit mit der Büffelei wieder aufhört.