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Bevor das Papier erfunden war, kratzten die Menschen Schriftzeichen in Stein und Holz, in Knochen und Metall. Sie schrieben auf Baumrinde, Palmblätter und Häute. Als Sumerer und Ägypter vor knapp 6000 Jahren fast gleichzeitig die Schrift erfanden, benutzten sie Tontäfelchen. Die Schriftzeichen wurden in den feuchten Ton gedrückt; der wurde dann getrocknet.
Dann entdeckten die Ägypter, dass man aus der PapyrusPflanze Material zum Draufschreiben gewinnen konnte. Man schnitt das Mark dieser Sumpfpflanze in Streifen, legte die wie ein Gewebe kreuzweise übereinander, klopfte und presste sie. Die so gewonnenen Blätter wurden geglättet, beschnitten und in Bahnen zusammengeklebt. Papyrus-Blätter waren beständig gegen Hitze und Feuchtigkeit und damals der wichtigste Exportartikel Ägyptens. Unser Wort "Papier" stammt natürlich vom ägyptischen "Papyrus" ab.
Im zweiten Jahrhundert vor Christi Geburt wurde im vorderen Orient das Pergament als Schreibmaterial entdeckt. Das sind enthaarte, geglättete und getrocknete Tierhäute. Während man in ganz Europa noch auf Pergament schrieb, erfanden die Chinesen etwa im Jahr 100 das Papier. Sie mischten aus Fasern des Maulbeer- und des Bambusrohrbaumes mit Wasser einen Brei. Den ließen sie eine Zeitlang stehen. Dann schöpften sie mit einem flachen Sieb eine dünne Schicht ab. Die Fasern trockneten und verklebten zu einem dünnen Stück Papier.
Über Asien und Arabien kam die Papierherstellung im 11. Jahrhundert nach Europa. Das Prinzip ist bis heute gleich geblieben. Natürlich benutzt man inzwischen Maschinen zur Papier-Herstellung. Aber besonders wertvolles Papier wird nach wie vor von Hand geschöpft.