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Ein Auto braucht Benzin, um fahren zu können. Ein Ofen braucht Kohle, wenn er brennen soll. Und wir brauchen Nahrung, um leben und etwas leisten zu können. Unser Körper setzt Materie - die Speisen - in Energie um. Das besorgen die Verdauungsorgane.
Habt Ihr gewußt, dass die Verdauung schon im Mund beginnt? Während die Speisen mit den Zähnen zerkleinert werden, geben die Speicheldrüsen eine Flüssigkeit ab, die den Bissen schlüpfrig macht und schon die Vorverdauung der in ihm enthaltenen Stärke einleitet. Deshalb läuft uns beim Anblick eines Leckerbissens "das Wasser im Mund zusammen".
Schluckweise kommt die Nahrung in den Magen. Die Magenwand ist ein Muskelschlauch, der sich abwechselnd zusammenzieht und ausweitet und dadurch den Mageninhalt knetet und mischt. An der Innenseite der Magenwand sitzt die Magenschleimhaut mit unzähligen Drüsen, die Magensäure produzieren. Magensäure besteht aus Salzsäure und einem Wirkstoff namens Pepsin; beide haben die Aufgabe, die Nahrung - vor allem das Eiweiß - chemisch zu zerlegen. Die Hauptverdauung findet aber erst im Darm statt. Dazu braucht der Körper die in der Leber erzeugte Galle. Sie spaltet Fett und Eiweiß. Aus der Bauchspeicheldrüse kommt als weiterer Wirkstoff das Ptyalin hinzu, das für die Zuckerspaltung verantwortlich ist. So werden die Nahrungsstoffe in kleine chemische Bestandteile zerlegt, die durch die Darmwand ins Blut kommen. Das Blut transportiert sie zu den Körperzellen.
Speisen brauchen unterschiedlich lange, bis sie verdaut und so weit aufgespalten sind, dass sie vom Blut aufgenommen werden können:
Traubenzucker geht vom Magen ins Blut über. Deshalb gibt er so schnell Kraft. Das Team unserer Verdauungsorgane arbeitet hervorragend zusammen und ist sehr tüchtig. Aber alles kann man ihm nicht zumuten. Es mag zum Beispiel gar nicht, wenn Ihr an heißen Tagen große Mengen, eiskalter Getränke in Euch hineinschüttet, dann zieht sich der Magen entrüstet zusammen und verkrampft sich. Die Folge sind Magenschmerzen oder die totale Revolution aller Organe - mit Erbrechen und Darmverstimmung.
Das Verdauungs-Team wehrt sich auch energisch gegen zuviel Fett und Zucker, zuviel Torte, zuviel Bonbons und Schokolade, zuviel fettes Fleisch. Der Körper muss dann nämlich zu große Mengen an Verdauungssäften mobilisieren, um mit diesem Überangebot an Herrlichkeiten fertig zu werden. Das führt zu einer Übersäuerung und schließlich zum Erbrechen.
Wenn verdorbene Lebensmittel oder Giftstoffe in unseren Körper kommen, sieht es ganz böse aus, denn die Verdauungsorgane können gut und schlecht nicht zuverlässig unterscheiden. Auch schädliche Stoffe werden zerlegt und aufgenommen. Manche gelangen - wie Alkohol direkt vom Magen ins Blut und richten in Sekundenschnelle Schaden an. Andere müssen erst in kleinere Bestandteile zerlegt werden. Das dauert seine Zeit, und es besteht die Hoffnung, dass entweder der Magen das schlechte Zeug wieder nach oben befördert oder die Leber, die große Entgiftungsanstalt, damit fertig wird, indem sie das Blut reinigt.