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Jeder von Euch kennt das Gefühl, wenn ein Bein eingeschlafen ist und sich wie taub anfühlt. Das passiert meist, wenn man längere Zeit mit übereinandergeschlagenen Beinen dagesessen hat. Was geschieht da?
Die Erklärung ist einfach. Wenn man einen Wasserschlauch etwas abknickt, fließt weniger Wasser hindurch. Dasselbe spielt sich im Bein ab. In bestimmten Positionen werden die Blutadern im Bein so abgeknickt, dass das Blut nicht mehr in der normalen Geschwindigkeit fließt. Damit kann es aber seine Aufgaben nur noch teilweise erfüllen. Beispielsweise kann es weniger Sauerstoff transportieren und die Abfallstoffe, die in unserem Körper entstehen, nicht mehr so schnell aufnehmen und fortschaffen, wie es das eigentlich sollte.
Diese Abfallstoffe sind giftig. Wenn sie nicht immer gleich entfernt werden, können die Nervenfäden keine Nachrichten mehr weitergeben. Das Gehirn weiß dann nicht, was im Bein vor sich geht. Das Bein wird taub und "schläft ein".
Wenn Ihr dann aufsteht, fließt das Blut wieder normal und die Nerven nehmen ihre Arbeit auf. Das Gehirn wird plötzlich mit Nachrichten aus dem Bein überschüttet. Ihr spürt das als Kribbeln und Stechen im Bein. Nach einigen Minuten, wenn das Blut alle Abfallstoffe abtransportiert hat, verschwindet dieses Kribbeln wieder. Allerdings können auch Muskeln betroffen sein und das Bein braucht etwas Zeit, um wieder vollständig zu funktionieren. Wenn man zu früh versucht, zu gehen oder gar zu rennen, dann klappt das einfach nicht.
Wenn das Kribbeln in den Beinen oder den Armen einfach so oder immer wieder auftritt, solltet ihr zum Arzt gehen. Das können Anzeichen von schweren Störungen sein wie ein Bandscheibenvorfall, Multiple Sklerose oder sogar ein Schlaganfall. Der Körper kann die Signale der Nerven nicht deuten und warnt uns mit kribbelndem Gefühl, dass etwas nicht stimmt.