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Vielleicht habt Ihr schon auf einem Bild oder auch im Museum eine ägyptische Mumie gesehen. Einen toten Menschen, der einbalsamiert und In Tücher gewickelt wurde. Und das so sorgsam, dass der Leichnam auch heute, nach mehreren tausend Jahren, noch nicht verwest ist.
Warum haben die Ägypter das gemacht? Schon vor 5000 Jahren glaubten sie an ein Leben im Jenseits. Dafür mussten ihrer Meinung nach die Körper der Gestorbenen erhalten bleiben. Um das zu erreichen, wurden die Toten sehr sorgfältig behandelt. Durch einen Schnitt in der Bauchwand entfernte man die Eingeweide. An deren Stelle kamen kostbare Öle, wohlriechende Kräuter und andere edle Stoffe. Anschließend wurde der Leichnam 70 Tage lang in Natron gelegt. Dadurch wurde der Haut und dem Fleisch die Flüssigkeit entzogen. Danach umwickelte man die Gliedmaßen sorgfältig mit feinen Baumwollbinden - zunächst jeden Finger, dann die Arme, schließlich den ganzen Körper.
Zwischen die verschiedenen Lagen der Baumwollbänder, die vorher in Öle und wohlriechende Lösungen getaucht wurden, wickelte man oft Schmuckstücke ein. Vornehme Tote bettete man in mehrere ineinandergeschachtelte Särge, die jeweils reiche Beigaben enthielten - Schmuck und Kosmetik, Wein und Bier, Musikinstrumente, Spiele und vieles mehr. Man wollte den Toten möglichst viel mitgeben, um ihnen das Leben im Jenseits angenehm zu machen.
Am Nil wurden prächtige Totenstädte gefunden, in denen viele Hunderte von verstorbenen Ägyptern ruhen. Die Grabbeigaben und Inschriften geben Aufschluß über das Leben dieser Menschen vor Tausenden von Jahren. So kommt es, dass wir über das alte Ägypten erstaunlich gut Bescheid wissen.