Informationen für Jugendliche und andere Menschen
Haie gibt es schon seit 380 Millionen Jahren. Dass es sie heute noch gibt zeigt, dass die Art an ihren Lebensraum gut angepasst ist.
Haie sind schnelle Raubfische, mit einer Körperform, die dem Wasser wenig Widerstand entgegensetzt. Der Körper ist von vorne betrachtet rund. Von der Seite gesehen wird er zur Mitte hin schnell dicker, wobei die breiteste Stelle im vorderen Körperbereich liegt. Nach hinten wird der wieder schmaler.
Eigentlich sehen die schnellen Schwimmer recht dick und plump aus. Aber das Wasser kann um dieser Körperform besonders gut strömen, sie erzeugt kaum bremsende Wirbel. Diese stromlinienförmigen Tiere haben beim Schwimmen wenig Widerstand.
Der spindelförmige Körper ist der erste Teil, der im Wasser für Geschwindigkeit sorgt. Der zweite Teil hat mit der Haut zu tun. Haie haben anders als andere Fische keine schleimigen Hautschuppen. Haie haben nicht nur im Maul Zähne, auch ihre Haut besteht aus winzigen Zähnchen. Wenn man von vorne nach hinten über einen Hai streicht, fühlt sich die Haut glatt an, wenn man vom Schwanz zum Kopf streicht aber wie Sandpapier. Und diese Zähnchen haben ganz feine Rillen, die in Richtung der Strömung verlaufen - vor allem bei den schnellen Hochseehaien.
Eigentlich müsste eine glatte Oberfläche weniger Widerstand bieten, als eine raue und gerillte. beim langsamen Schwimmen ist das auch so. Bei höheren Geschwindigkeiten aber sorgen die Rillen für Wirbel, die quer zur Strömung wirbeln - und die wirken ähnlich wie kleine Kügelchen und lassen das Wasser leichter drübergleiten.
Natürlich wollte man diesen Effekt auch technisch nutzen. Man stellt Rillenfolie her und beklebte Flugzeuge damit. Das dauerte recht lange, war sehr aufwendig und funktionierte nicht so gut wie gedacht. Aber auch bei schnellen Unterseebooten war man etwas enttäuscht über die Wirkung. Bei weiteren Versuchen kam man dann auf die Lösung.
Wenn man echte Haihaut über ein starres Model eines spindelförmigen Körpers spannt und die Reibung misst, ist sie viel größer, wie wenn man einen Körper mit flexibler, weicher Oberfläche hat. Auf noch nicht geklärte Weise beeinflusst der weiche Untergrund die „guten“ Wirbel, sodass das Wasser schneller vorbeiströmen kann, es wird gewissermaßen nach vorne gesaugt. Auch Delfine sorgen mit Ihrer Gummihaut für einen solchen Turbolader.
Daran wird nun fleißig geforscht, und man kann davon ausgehen, dass auch dieser Effekt noch zur Gänze entschlüsselt wird.