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Einer der schönsten und wertvollsten Stoffe ist die Seide. Früher konnten sich nur Fürsten und ganz reiche Kaufleute seidene Gewänder leisten. Heute kann man seidene Hemden und Blusen im Kleidergeschäft kaufen - aber die Preise sind nach wie vor sehr hoch.
Den Grundstoff liefert der Seidenspinner, ein eher hässlicher Falter, dick und schmutziggelb. Diese Seidenspinner, die gezüchtet werden sind ganz davon abhängig, dass der Mensch sie füttert. Ihre Lieblingsspeise sind die Blätter vom Maulbeerbaum. Deshalb heißen sie auch Maulbeerspinner.
Einmal in seinem Leben legt das Seidenspinner-Weibchen Eier. Aus diesen Eiern schlüpfen nach einiger Zeit winzige Raupen. Die wachsen ziemlich schnell. Nach etwa einem Monat spinnen sie sich in einen Kokon ein. Der besteht aus reiner Seide. Der Kokon ist wie ein schützendes Haus in dem sich die Raupe in einen Falter verwandeln soll. Soweit kommt es aber nicht.
Die Seidenraupenzüchter töten die Tiere im Kokon schmerzlos mit heißer Luft ab. Dann werden die Kokons in heißem Wasser eingeweicht - und nun kann man den Seidenfaden aufspulen. Früher machte man das von Hand; das dauerte endlos. Heute gibt es Maschinen dafür. Die Seidenfäden können nun gefärbt und zu Stoffen gewebt werden, manche Seidenstoffe sind auch gestrickt oder gewirkt.
Die Chinesen wussten schon 3000 Jahre vor Christus, wie man Seidenstoffe herstellt. Erst sehr viel später brachten Mönche diese Kenntnis nach Europa.
