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Im Herbst, wenn die Tage kühler und kürzer werden, machen sich Millionen von Vögeln auf den Weg in den Süden. Die meisten, die den Sommer bei uns verbringen, überwintern in Afrika. Im Winter würden sie bei uns keine Nahrung finden.
Bei ihrem Flug vollbringen diese Zugvögel erstaunliche Leistungen. Täglich legen sie zweihundert bis achthundet Kilometer zurück. Ab und zu rasten sie ein paar Tage. Bachstelzen müssen 40 Stunden ununterbrochen durchfliegen, wenn sie die Sahara überqueren. Den weitesten Weg legen Vögel zurück, die im hohen Norden brüten, in Skandinavien. Manche kommen auf eine Gesamtstrecke von 15 000 Kilometern. Küstenseeschwalben - die große Umwege fliegen - bringen es sogar auf 35 000 oder 40 000 Kilometer.
Bis heute haben die Forscher noch nicht vollständig herausgefunden, wie Zugvögel zweimal im Jahr - hin und zurück - ihren Weg über solch riesige Entfernungen finden. Nachgewisen wurde bei Zugvögeln ein innerer Kompass, der sich nach dem Magnetfeld der Erde richtet. Manche Vögel richten sich wohl nach dem Stand der Sonne. Andere, die nur nachts ziehen, orientieren sich vielleicht an Sternbildern. Altvögel, die den Weg schon mehrmals zurückgelegt haben, erinnern sich wahrscheinlich auch an die Landschaft: an Berge, Küsten oder Wälder.